Pfedelbach Nach zwei Jahren ohne Einkaufsmöglichkeit hat in Untersteinbach der Tante-M-Laden eröffnet. Ein Blick auf die ersten Tage nach dem Start.
Die Neugier auf den Tante M-Laden im Pfedelbacher Teilort Untersteinbach ist groß. Am vergangenen Freitag hatte nach beinahe zwei Jahren, in denen bis auf Verkaufsautomaten und Hofstellen keine Einkaufsmöglichkeit mehr vor Ort waren, der Nahversorgungsladen eröffnet.
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Dort, wo noch vor rund einem Monat Geldautomaten der Volksbank standen, sind die Regale gefüllt mit Obst, Backwaren, Fleisch, aber auch Hygieneartikeln und Süßigkeiten. "Chips und Schokolade gehen besonders gut", hat Verena van der Ven beobachtet. Die Untersteinbacherin hilft während der sogenannten Servicezeiten den Kunden beim Kassieren oder Anlegen von Kundenkarten. Kassieren muss jeder Kunde selbst. "Besonders bei den Schülern ist das natürlich beliebt", sagt van der Ven mit einem Lachen. "Aber auch die älteren Kunden haben schon festgestellt, das Kassieren macht richtig Spaß."
Viele Eltern hätten schon Kundenkarten für ihre Kinder, auf die man ähnlich wie beim Handy Guthaben laden kann. Wer bar zahlen möchte, wirft den passenden Betrag in einen Tresor, ansonsten ist bezahlen von Karte bis Handy möglich, alles auf dem neuesten Stand. Dementsprechend gut gemischt sind die Kunden bisher, jung wie alt. Einen kompletten Wocheneinkauf zu erledigen, den Anspruch hat das Konzept ohnehin nicht, obwohl es theoretisch ginge. Vielmehr will der Laden Anlaufstelle für den schnellen Einkauf sein, beinahe rund um die Uhr.
Hoffnungen ins Konzept
"Ich hoffe, dass es weiter so läuft, wenn die Anfangseuphorie abgeflacht ist." Weiter hofft sie, dass der Zeitraum, in dem kein Laden im Pfedelbacher Teilort zu finden war, nicht zu groß gewesen ist und sich viele Untersteinbacher bereits mit der Situation abgefunden hätten.
Ulla Böhringer ist auch vor Ort und prüft, ob ihr Obst und Gemüse noch in Ordnung ist. Die Familie hat zwar unweit des Ladens einen Hofladen, verkauft aber trotzdem im Tante M-Laden. "Ich sehe es als Ergänzung", meint die Untersteinbacherin. "Ein Laden war schon nötig, sonst stagniert das Landleben." Das bisherige Sortiment wird im Laufe der Zeit angepasst. Auch regionale Lebensmittel spielen eine Rolle. Brot, Nudeln, Eier oder auch Kartoffeln stammen von Erzeugern aus dem Umkreis von rund 20 Kilometern.
Testkäuferinnen
Vor der Gemüsetheke stehen Ursula Höger und Ruth Grau aus Mittelsteinbach. Die beiden Freundinnen sind zum Testkauf unterwegs. "Ich bin überrascht, wie gut sortiert der Laden ist", stellt Höger fest. Dass die Preise doch etwas über denen im Supermarkt liegen, nimmt sie bei einigen Dingen in Kauf. Immerhin wolle man das Konzept unterstützen. "Bis man im Auto sitzt und nach Öhringen fährt, geht viel Zeit drauf - und dann ist da noch der Sprit", gibt Ruth Grau zu bedenken. Eins ist der Laden schon jetzt: ein Treffpunkt im Dorfleben, wo man sich auch vor der Tür noch gerne weiter unterhält.
Öffnungszeiten und TV
Geöffnet ist täglich von 5 bis 23 Uhr. Servicezeiten: Dienstag und Freitag von 9 bis 10.30 Uhr und Dienstagabend von 19 bis 20.30 Uhr. Auch der SWR hat sich den Laden angeschaut. Zu finden ist der Bericht in der Mediathek.
Tante-M-Laden eröffnet: Endlich wieder Lebensmittel vor der Haustür - STIMME.de - Heilbronner Stimme
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