Rechercher dans ce blog

Tuesday, September 7, 2021

Sirplus schließt seine Berliner Märkte für gerettete Lebensmittel - rbb24

Umsatzeinbruch infolge der Corona-Krise - Sirplus schließt seine Berliner Märkte für gerettete Lebensmittel

Fast auf den Tag genau vor vier Jahren eröffnete das Startup Sirplus in der Wilmersdorfer Straße in Berlin sein erstes Ladengeschäft mit Lebensmitteln, denen ansonsten die Mülltonne gedroht hätte. Jetzt kommt überraschend das Aus. Von Georg-Stefan Russew

Aufgrund massiver Umsatzeinbußen – ausgelöst durch die Corona-Pandemie – schließt das Berliner Startup-Unternehmen Sirplus alle seine fünf Filialen in Charlottenburg, Steglitz, Kreuzberg, Neukölln und Friedrichshain. Das bestätigte Unternehmenschef Raphael Fellmer am Dienstag auf Anfrage von rbb|24. Alle rund 50 Mitarbeiter und Auszubildende aus den Supermärkten verlören bis Ende September damit ihre Jobs, so Fellmer weiter. Er stehe aber mit anderem Unternehmen in Kontakt, dass möglichst viele übernommen werden könnten.

Online geht Geschäft weiter

Online setzt Fellmer das Geschäft mit "geretteten" Lebensmitteln - also Lebensmitteln die ansonsten im Müll gelandet wären - deutschlandweit aber fort. Eigenen Angaben zufolge verfügt das Unternehmen über rund 50.000 Online-Kunden. Seit Beginn des ersten Corona-Lockdowns im März 2020 hat sich der Umsatz im Onlineshop mehr als vervierfacht.

Kunden blieben nach drittem Lockdown weg

"Das gesamte Team um die Rettermärkte hat gemeinsam lange dafür gekämpft, dass diese offen bleiben können", erklärte Fellmer. Die Entscheidung zur Schließung habe er schweren Herzens treffen müssen. Aber mit Blick auf die Umsatzentwicklung im Supermarkt-Geschäft sei kein anderer Schritt möglich gewesen, unterstrich er. Nach den ersten beiden Lockdowns habe das Startup bereits erhebliche finanzielle Verluste hinnehmen müssen. Man sei gerade noch so durchgekommen, sagte Fellmer. Nach dem dritten Lockdown seien die Kunden aber nicht in ausreichender Zahl in die die Läden zurückgekehrt. Daher setzt Fellmer "jetzt voll auf das boomende Onlinegeschäft".

"Es macht mich traurig, dass wir mit der Schließung der Rettermärkte das Thema Lebensmittelverschwendung nicht mehr so präsent in den Berliner Straßen vertreten können", so der Unternehmensgründer weiter. Bereits im April musste aufgrund von Umsatzeinbußen die Filiale am Berliner Ostbahnhof geschlossen werden.

800 Produzenten und Großhändler beliefern Sirplus

Seit 2017 verkauft das Berliner Startup-Unternehmen in fünf Supermärkten in der Hauptstadt sowie online Lebensmittel, die im Schnitt um 40 Prozent günstiger sind. Sirplus bezieht seine Waren beispielsweise von 800 Produzenten oder Großhändlern, die diese aus dem Sortiment genommen haben, die wegen Produktionsfehlern oder geänderten Verpackungen aussortiert wurden. Hauptgrund ist dafür zumeist, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Daher kann Sirplus die niedrigeren Einkaufspreise an seine Kunden weitergeben. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist Fellmers Angaben zufolge kein Verfallsdatum. Das meiste sei sehr viel länger haltbar. Allein das Verbrauchsdatum beispielsweise von Fisch müsse unbedingt beachtet werden.

Für Fellmer werden in Deutschland zu viele Lebensmittel verschwendet.

Sendung: Inforadio, 07.09.2021, 19:20 Uhr

Adblock test (Why?)


Sirplus schließt seine Berliner Märkte für gerettete Lebensmittel - rbb24
Read More

No comments:

Post a Comment

„Blaue Zonen“: Sieben Lebensmittel essen Menschen, die besonders lang leben - FOCUS Online

In den sogenannten „Blauen Zonen“ leben die Menschen nicht nur länger, sondern oft auch gesünder. Einer der Hauptfaktoren für ihre Langlebi...